- Crane
- Crane[kreɪn],1) Harold Hart, amerikanischer Lyriker, * Garrettsville (Ohio) 21. 7. 1899, ✝ (Selbstmord) im Golf von Mexiko 27. 4. 1932. Von E. A. Poe, A. Rimbaud, T. S. Eliot und W. Stevens beeinflusst, zeigt Crane in seiner frühen Dichtung (v. a. »White buildings«, 1926; deutsch »Weiße Bauten«) noch keine einheitliche Thematik. Doch schon hier ist seine Neigung zu suggestiven, assoziationsreichen Wortfügungen und die logisch-grammatische Struktur der Sprache ersetzenden Metaphern deutlich, die dann seine mystische Interpretation Amerikas in dem großen Gedicht »The bridge« (1930) kennzeichnen.Ausgaben: The collected poems, herausgegeben von W. Frank (Neuausgabe 1946); The complete poems, herausgegeben von B. Weber (1979).M. D. Uroff: H. C. The patterns of his poetry (Urbana, Ill., 1974);H. C. A collection of critical essays, hg. v. A. Trachtenberg (Englewood Chiffs, N. J., 1982).2) Stephen, amerikanischer Schriftsteller, * Newark (N. J.) 1. 11. 1871, ✝ Badenweiler 5. 6. 1900; lebte als Journalist und freier Schriftsteller in New York und zeitweise in Großbritannien; war Kriegsberichterstatter in Griechenland und Kuba. Sein erster Roman »Maggie. A girl of the streets« (1892; deutsch »Maggie, das Straßenkind«) entwirft ein düsteres Bild der Elendsviertel von New York. Bekannt wurde Crane durch sein zweites Buch, den Roman »The red badge of courage« (1895; deutsch »Das Blutmal«, auch unter dem Titel »Das rote Siegel« und »Die rote Tapferkeitsmedaille«), in dem die Wirkung des Kriegs auf die Psyche des jungen Protagonisten im Mittelpunkt steht. Cranes fiktionale Welt ist von unpersönlichen Kräften beherrscht, die Illusionsverlust und Entfremdung bewirken. Seine Romane und Erzählungen, von denen »The open boat« (1898; deutsch »Im Rettungsboot«) besonders bekannt wurde, verhalfen dem literarischen Naturalismus in den USA zum Durchbruch und stehen der Moderne des 20. Jahrhunderts nahe. Auch seine Gedichte finden in neuerer Zeit das Interesse der Kritiker.Weitere Werke: Romane: George's mother (1896); The third violet (1897); Active service (1899); The O'Ruddy (herausgegeben 1903).Erzählungen: The little regiment (1896); The monster (1899; deutsch Das Monstrum); Whilomville stories (1900); Wounds in the rain (1900); Last words (herausgegeben 1902).Lyrik: The black riders (1895); War is kind (1899).Ausgaben: The works, herausgegeben von F. Bowers, 10 Bände (1969-75).Meistererzählungen, herausgegeben von W. E. Richartz (Neuausgabe 1993).R. W. Stallman: S. C. A biography (New York 1968);C. Benfey: The double life of S. C. (London 1993).3) Walter, englischer Maler und Entwerfer, * Liverpool 15. 8. 1845, ✝ Horsham (County West Sussex) 17. 3. 1915; begann mit Malerei und Kinderbuchillustrationen, wandte sich als Mitstreiter von W. Morris dem Kunsthandwerk zu und beeinflusste mit seinen Entwürfen für Tapeten, Teppiche, Stoffe, Buchausstattungen u. a. nachhaltig das englische Kunstgewerbe; Verfasser zahlreicher Schriften über Design.I. Spencer: W. C. (London 1975);H. Dölvers: W. C.'s »Aesop« im Kontext seiner Entstehung. Buchkunst u. Bilderbuch im viktorian. England (1994).
Universal-Lexikon. 2012.